Weiterbildung

05.04.2024 bis 27.10.2024

Embodiment als therapeutische Ressource
Alanus Hochschule Alfter bei Bonn
Hochschulweiterbildung mit Zertifikat in 5 Modulen
Das 1. Modul ist einzeln buchbar

„Mitschwingen und im Lot bleiben
Wie können wir im verkörperten Kontakt mit uns selbst sein und dabei anderen mitschwingend begegnen?
Wie können wir im (kunst)therapeutischen Setting berührbar bleiben und gleichzeitig unsere gesunden Grenzen wahren?
Auf der Grundlage der Body-Mind-Centering ®Methode soll das Bewusstsein für Selbst- und Fremdwahrnehmung auf der Körperebene erweitert und vertieft werden. Durch geführte Körperreisen wird anatomisches Grundlagenwissen am eigenen Leib erfahrbar und in somatischen Gestaltungsaufgaben spielerisch integriert. Die Verbindung von feiner Körperwahrnehmung, Bewegung und schöpferischem Ausdruck öffnet Klient*innen wie Therapeut*innen tiefgreifende Wege zur Selbstfürsorge, Selbstregulierung und Transformation. Im sogenannten Embodiment-Prozess wird intuitives im Körper gespeichertes Erfahrungswissen zugänglich und damit auch für die therapeutische Beziehung verfügbar.
Ziel dieser fünfteiligen Weiterbildung ist die Entwicklung eines verkörperten Selbstverständnisses, als Basis für eine bewegliche, selbstregulierte therapeutische Haltung.
Es werden einfache Gestaltungsaufgaben und Materialexperimente vermittelt, die einen unmittelbaren Ausdruck lebendiger Körpererfahrungen ermöglichen. Psychodramatischen Methoden unterstützen die Entwicklung eines klaren Rollenverständnisses und erleichtern die Anwendung erlernter Kompetenzen in der Praxis.
Modul I: 05.- 07.04.2024 (Als Einführungs- und Schnupperwochenende einzeln buchbar)
Bei sich sein

Um anderen Menschen helfend begegnen zu können, ist es wichtig zunächst
bei sich selbst anzukommen. Im ersten Modul schaffen wir die Grundlagen für
einen Zugang zu den dynamischen Zusammenhängen von Körper, Geist und
Psyche. Das Nachspüren von Körperempfindungen dient uns als innerer Kompass.
Methoden aus dem Body-Mind Centering ® verfeinern die
Selbstwahrnehmung bis auf die Zellebene. Wann fühle ich mich sicher? Wann
bin ich mit mir selbst im Einklang? Woran merke ich, dass ich überfordert bin?
Wie können wir die verschiedenen Qualitäten unserer Körperstrukturen
nutzen, um uns selbst zu unterstützen und zu regulieren?
Zu Beginn dieser gemeinsamen Reise in den Körper erkunden wir

  • die Zellatmung als Verkörperung unmittelbarer Präsenz und Bewusstheit
  • frühkindliche Bewegungsmuster zur Orientierung und Erdung
  • das Knochengerüst als Verkörperung innerer Stabilität und Ausrichtung
  • die Faszien als integrierendes und verbindendes Element
    In der somatisch informierten Gestaltung wird das Erlebte auf der
    Materialebene zum Ausdruck gebracht und integriert.

Modul II: 24.- 26.05.2024
Sich einschwingen

Im zweiten Modul untersuchen wir die Voraussetzungen und Modalitäten für
den therapeutischen Kontakt. Wie treten wir in Kontakt? Wie nehmen wir uns
selbst und unser Gegenüber wahr? Wie schwingen wir uns aufeinander ein?
Welchen Rahmen setzen wir für die therapeutische Begegnung und welche
Vereinbarungen treffen wir vorab? Was bringt jemand mit? Was bietet man
an? Im eingestimmten Kontakt mit dem Gegenüber kann sich ein Zwischenraum
entwickeln, in dem emotionale, geistige und körperliche Aspekte verbunden
und ins Gleichgewicht gebracht werden können.
Wir nutzen die spezifischen Qualitäten der

  • Muskeln für einen verkörperten Umgang mit Spannung und Entspannung
  • Flüssigkeiten im Körper, um gemeinsam in Fluss zu kommen
  • Membranen als Orte der Berührung und Differenzierung
  • Sinne für einen lebendigen Dialog zwischen Innen- und Außenwahrnehmung
  • Begegnungsmuster aus der frühkindlichen Bewegungsentwicklung

Modul III: 27.-30.06.2024
Besondere Resonanzphänomene

Welche Körperresonanz löst die Begegnung mit Klient*innen und deren
Werken bei/ in uns aus?
Im dritten Modul beziehen wir das bewusste Körpererleben in die
kunsttherapeutische Werkbetrachtung ein. In welcher Verbindung stehen Ein,-
und Ausdruck auf der körperlichen- und bildnerischen Ebene und wie wirkt sich
diese auf die therapeutische Beziehung aus? Unterschiedliche
Beziehungsdynamiken werden näher betrachtet und der entstehenden
Resonanz auf der Körperebene nachgespürt:
Wir erkunden Aspekte des

  • Nervensystems
  • Herzkreislaufsystems
  • Neuroendokrinen Systems
    Ausgehend davon werden im psychodramatischen Spiel Möglichkeiten der
    Beziehungsgestaltung in der Kunsttherapie erprobt. Eine Differenzierung der
    Begriffe Einfühlung, Zweifühlung, Übertragung und Gegenübertragung sollen
    über die Körperebene und in der psychodramatischen Darstellung erfahrbar
    gemacht werden.

Modul IV: 23.-25.08.2024
Schwellen und Grenzen

Eigene Grenzen und die Grenzen anderer wahrnehmen und akzeptieren zu
können, ist eine grundlegende Voraussetzung für die Selbstfürsorge von
Therapeut*innen und die therapeutische Beziehungsgestaltung. Ebenso ist ein
Repertoire an Möglichkeiten sich angemessen abzugrenzen notwendig. Eine
besondere Herausforderung im Umgang mit dem eigenen Körper stellt der
Kontakt mit traumatisierenden Beziehungserfahrungen wie z. B. körperliche
Grenzüberschreitungen, Vernachlässigung und Verlust dar. Dabei wenden wir
uns im vierten Modul auf der Körperebene gespeicherten Erfahrungen, sog.
Body memories zu. Die Bedeutung der Externalisierung von
Körpererinnerungen in der Kunsttherapie soll u.a. im Kontext des Umgangs mit
Traumatisierungen erkundet und psychodramatisch exploriert werden. Wir
wollen der Frage nachgehen, wie es uns gelingen kann, den eigenen und
gemeinsamen Raum in der therapeutischen Beziehung zu halten.
Folgende Körpersysteme werden gezielt sensibilisiert:

  • die Haut als Grenz- und Kontaktfläche
  • spezifische Aspekte des autonomen und somatischen Nervensystems
  • das Immunsystem / Lymphsystem

ModulVI: 25.-27.10.2024
Anwendung und Integration

Das fünfte Modul dient dazu, Inhalte der vorangehenden Blöcke
zusammenzuführen und deren Anwendung in der Praxis zu reflektieren.
Bislang verfügbare persönliche Strategien zur Psychohygiene im Arbeitskontext
sollen um die in der Weiterbildung am eigenen Leib erfahrenen Methoden der
Selbstregulierung erweitert werden
Die in den vorangegangenen Modulen erschlossenen Zugänge zum
„Embodimentprozess“ werden reflektiert und auf eine mögliche Anwendung in
der Kunsttherapie hin überprüft. Erste Erfahrungen in der Anwendung der
körperbezogenen und bildnerischen Methoden in der kunsttherapeutischen
Arbeit werden mit den Teilnehmenden ausgetauscht und reflektiert.
Über die dyadische Beziehung hinaus wird in diesem Seminarblock auch das
gemeinsame Mitschwingen im Gruppenkontext erforscht.

Florian Stricker
Diplom-Psychologe, Logopäde, Supervisor DGSv, Psychodramatherapeut, langjährige Tätigkeit im Kinderschutz
Cornelia Budde
Lehrerin für Body-Mind Centering®, Bildhauerin, Somatic Experiencing® Practitioner, HP Psych., Tanzsoziotherapeutin, freie Dozentin Erwachsenenbildung

Infos und Anmeldung unter:
https://www.alanus.edu/de/weiterbildung/detail/hochschulweiterbildung-mit-zertifikat-18-20082023-mitschwingen-und-im-lot-bleiben

Hochschulweiterbildung mit Zertifikat
Kinder- & Jugendlichenkunsttherapie – 5 Module 2022-2024

Die Modulreihe „Kinder- und Jugendlichen-Kunsttherapie“ nimmt brisante Störungs- und Krankheitstendenzen Heranwachsender sowie deren mögliche soziale Auswirkungen in den Blick. Experten verschiedener fachlicher Richtungen stellen Theorien und Methoden im Wechsel mit Fallvignetten und praktischen Übungen vor. Davon ausgehend werden exemplarisch kunsttherapeutische Ansätze erprobt, diskutiert und zur Umsetzung in die eigene Praxis weiterentwickelt. Ein Podium zu kollegialem Austausch rundet das Programm ab.

Modul V 26.-28.4.2024
Individuell an Grenzen geraten…´ –

In der therapeutischen Situation sind wir häufig mit `Grenzfragen´ unterschiedlicher Ausprägung konfrontiert. Im Seminar nehmen wir in Augenschein, inwieweit ein Zusammenwirken medizinischer und kunsttherapeutischer Begleitung, Menschen dabei unterstützen kann, ihre körperlichen und seelischen Grenzen so selbstwirksam wie möglich zu erkennen, gesundheitsförderlich zu pflegen, zu stabilisieren und zu erweitern.

Sowohl seelische als auch körperliche, chronisch entzündliche Barrierestörungen nehmen seit Jahrzehnten in hohem Maße zu. Betroffen sind dabei Grenzflächen zwischen innerpsychischen Prozessen und Umgebung bzw. zwischen Körper und Außenwelt. Was ist hier los? Werden damit die körperlichen Grenzen in Frage gestellt? Was drückt sich womöglich seelisch-geistig darin aus?

Seminaristisch werden diese Fragen erörtert und der Heilbedarf erarbeitet. Ein Schatz an kunsttherapeutisch- praktischen Übungen zeigt Wege in der Begleitung dieser Störungsbilder, Erkrankungen und Grenzfragen auf.

Vortrag:
Dr. med. Markus Krüger, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder-Pneumologie, Kinder-Endokrinologie und –Diabetologie, Stade

Kunsttherapie:
Cornelia Budde,Lehrerin für Body-Mind Centering®, BMC® Practitioner, Somatic Experiencing® Practitioner,  Bildhauerin und Malerin
Dr. phil. Simone Gaiss, Kunsttherapeutin in freier Praxis / Kunstpädagogin M.A., Lehrtherapeutin, Schulkunsttherapeutin, Leiterin des Ateliers `kunst trifft leben´ in München, Lehrbeauftragte im Hochschulkontext, u.a. am Institut Kunstpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München 

Infos und Anmeldung:
https://www.alanus.edu/de/weiterbildung/detail/hochschulweiterbildung-mit-zertifikat-5

Online Hochschulweiterbildung mit Zertifikat: Kunsttherapie: Methoden, Interventionen, Indikationen

Aufgrund der positiven Resonanz bieten wir drei weitere Module an, um im vertrauten Umfeld den Kontakt zum eigenen Körper und zur eigenen Schöpferkraft zu pflegen und zu vertiefen. Auf der Grundlage der Body-Mind Centering ®- Methode erforschen wir den Körper als konkretes lebendiges Zuhause. Durch geführte Somatisationen, Selbstberührung und anatomisches Grundlagenwissen werden die spezifischen Qualitäten und Dynamiken unterschiedlicher Körpersysteme am eigenen Leib erfahrbar und in der Gestaltungsphase mit einfachen Materialexperimenten und prozessorientierten, kokreativen Gestaltungsaufgaben spielerisch integriert. Die Verbindung von feiner Körperwahrnehmung, freier Bewegung und bildnerischem Ausdruck öffnet Klienten wie TherapeutInnen tiefgreifende Wege zu Selbstfürsorge, Selbstregulierung und Transformation. Sowohl als Aufbaumodule als auch für Neueinsteiger geeignet.

Termine:
(immer mittwochs)

Zeit:
17:00 – 20:30 Uhr


Neue Termine werden in Kürze bekanntgegeben